IGeL-Leistungen zur Frauengesundheit ergänzen den gesetzlichen Standard

Bei den sogenannten IGeL-Leistungen handelt es sich um sehr sinnvolle qualitativ hochwertige Ergänzungen des Standards der gesetzlichen Krankenkassen. Diese dürfen von uns auf Ihren besonderen Wunsch hin nur privatärztlich erbracht werden.

Sie finden hier eine Zusammenstellung der von uns angebotenen individuellen Zusatzleistungen im Bereich Frauengesundheit.

Unsere Leistungen

Regelmäßige Zellabstriche aus dem Gebärmutterhals stellen die wichtigste Maßnahme zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses dar. Dieser Zellabstrich wird zweimal jährlich von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen: erstens im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge und zweitens in einem sechsmonatigem Abstand als erneute kassenärztliche Leistung im Rahmen der Empfängnisverhütungsrichtlinie.

Der herkömmliche Zellabstrich auf einem Glasobjektträger zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses  wurde bereits 1943 von dem griechischen Arzt Papanicolaou – daher auch die Bezeichnung Pap-Test – entwickelt. Seitdem hat sich der Pap-Test technisch nicht verbessert. Er ist jedoch das ausschließlich von den gesetzlichen Krankenkassen übernommene Verfahren.

Vorsorge ist jedoch umso wirksamer, je genauer und sicherer der Abstrichtest ist!

Hier eröffnet der in den USA entwickelte ThinPrep®Test entscheidende Vorteile: die Zellen werden nicht auf einem Glasobjektträger ausgestrichen, sondern mit einem Kunststoffbürstchen abgestrichen und zur weiteren Aufbereitung in eine spezielle Spülflüssigkeit gegeben. Somit werden Verunreinigungen wie Blut, Schleim oder Entzündungszellen herausgewaschen. Die Zellen des Gebärmutterhalses werden anschließend im Labor in einem Computer unterstütztem Laserverfahren in einer sogenannten  Dünnschichtzytologie (ThinPrep) auf einen Objektträger übertragen und beurteilt. Nahezu alle Zellen werden untersucht, bei dem konventionellen Pap-Abstrich werden ca. 80 Prozent der gewonnenen Zellen unausgewertet verworfen!

Dieses Verfahren ermöglicht eine präzisere Diagnose im Labor: eventuell vorhandene Zellveränderungen lassen sich besser erkennen – und daher auch mit noch höherer Sicherheit ausschließen!


Herkömmlicher Abstrich


ThinPrep Abstrich


Bilder: Cytyc Corporation, Massachusetts


Zusammenfassend bietet der ThinPrep-Test folgende Vorteile:

  • Doppelt so hohe Erfassungsrate aller Vorstufen von Krebs
  • Doppelt so hohe Erfassungsrate eines bereits bestehenden Krebses
  • 93 Prozent der mit der ThinPrep-Methode erfassten schweren Zellveränderungen werden durch eine nachfolgende Operation bestätigt.
    Beim konventionellen Abstrich beträgt diese Quote nur 79 Prozent!
  • Die Diagnostik ist bedeutend präziser
  • Die Zahl beurteilbarer Abstriche ist höher
  • Unnötige Kontrollabstriche und Operationen lassen sich häufiger vermeiden

Kaum eine Untersuchung hat das Spektrum der gynäkologischen Diagnostik in den letzten zwanzig Jahren so stark erweitert wie die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust, im Fachjargon Mammasonographie genannt.


Gutartiger Tumor der Brust mit zentralem Blutgefäß


Verbesserungen in der Gerätetechnik führten zur Entwicklung des sogenannten hochauflösenden Ultraschalls, der die Darstellung der Brustdrüse in vorher nicht gekanntem Detailreichtum, bis hin zur Erkennung weniger Millimeter großer Veränderungen, ermöglicht.

Haupteinsatzgebiet des Verfahrens ist die Abklärung von verdächtigen Tastbefunden in Ergänzung zur Röntgendiagnostik, der Mammographie. In vielen Fällen, z.B. bei sehr drüsenreichen Brüsten, ist der Ultraschall dem Röntgen sogar überlegen. Biologisch ist die Sonographie vollkommen unschädlich. Bei unklaren Befunden ist eine ambulante ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie (Entnahme kleinerer Gewebeproben) des Brustgewebes in lokaler Betäubung die Methode der Wahl zur Abklärung. Hierzu überweisen wir Sie in ein mit uns kooperierendes Brustzentrum.

Im Gegensatz zu den oben angegebenen Indikationen ist die Routineuntersuchung der Brust mittels Ultraschall derzeit leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Wegen der stetig steigenden Zahl von Brustkrebsfällen – zur Zeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs – empfehlen wir aber allen unseren Patientinnen eine regelmäßige Brustultraschalluntersuchung.

  • Bei familiärer Belastung (Verwandte 1. Grades): jährlich ab 30.
  • Ohne familiäre Belastung: jährlich ab 35.
  • Allen Frauen, die ab 50 im Mammographie-Screening alle 2 Jahre mammographiert werden, empfehlen wir zur Verkürzung des Intervalls auf ein Jahr, den Brustultraschall im screeningfreien Jahr. Bei sehr dichtem Gewebe (Dichtegrad 3 oder 4) durchaus auch jährlich zur Ergänzung der Mammographie.

Immer wieder werden auch bei völlig beschwerdefreien Frauen in der Sonographie nicht tastbare Tumore entdeckt, sogenannte Screeningbefunde, die dann einer weiteren Abklärung bedürfen. Wir hoffen, hierdurch die Zahl frühzeitig erkannter Brustkrebse – die dann aufgrund der Früherkennung besser heilbar sind – zu erhöhen.

Das Erkennen von Tumoren der Brust durch die Sonographie setzt einerseits Kompetenz und Erfahrung des Untersuchers sowie neueste Ultraschallgeräte voraus. Deshalb werden Sie selbstverständlich mit modernsten High-End-Ultraschallgeräten untersucht und wir besuchen regelmäßig zertifizierte Fortbildungen der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

Wir empfehlen Ihnen diese sinnvolle Möglichkeit der Brustkrebsfrüherkennung zu nutzen.

Die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommene Krebsvorsorge-Untersuchung beinhaltet neben dem Gebärmutterhalsabstrich die Tastuntersuchung des weiblichen Genitale und der Brust. http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_krebsfrueherkennung_9.html

Da es keine Belege durch Studien gibt, dass regelmäßig vorgenommene Ultraschalluntersuchungen das Risiko senken, an Gebärmutterschleimhautkrebs oder Eierstockkrebs zu sterben, ist der vaginale Ultraschall nicht Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung.

Wir empfehlen dennoch jeder Frau, je nach individuellem Sicherheitsbedürfnis, alle 1 bis 3 Jahre, als sinnvolle Ergänzung zur jährlichen Krebsvorsorge, die Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter, Eierstöcken und Harnblase durchführen zu lassen. Sie bietet die Möglichkeit, nicht tastbare gutartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen: Myome und Polypen der Gebärmutter, Eierstockzysten, gutartige Tumore der Eierstöcke, Endometriosezysten.

Insbesondere empfehlen wir diese Untersuchung all unseren Patientinnen mit Kinderwunsch um Veränderungen, die zu einem höheren Fehlgeburtsrisiko führen, erkennen und entfernen zu können.

Die Krebsfrüherkennungsrichtlinien sehen die Untersuchung des Stuhls auf Blut zur Früherkennung des Dickdarmkrebses erst ab dem fünfzigsten Geburtstag vor.

Da ein gewisser Prozentsatz an Erkrankungen aber bereits bei jüngeren Menschen auftritt, empfehlen wir allen Patientinnen ab 40 Jahren grundsätzlich den jährlichen immunologischen Stuhltest als Privatleistung.

Ab dem 55. Geburtstag wird allen Personen in Deutschland eine Darmspiegelung (Koloskopie) angeboten, die bei unauffälligem Ergebnis erst nach zehn Jahren erneut durchgeführt werden kann. Haben Sie die Darmspiegelung durchführen lassen, bezahlen Ihnen die gesetzlichen Krankenkassen keinen Blutstuhltest mehr.

Die Darmspiegelung ist sicherlich der Goldstandard zur Früherkennung des Dickdarmkrebses, so dass wir unsere Patientinnen alle motivieren möchten, von dieser Maßnahme Gebrauch zu machen.

Entscheiden Sie sich jedoch aus Angst vor Schmerzen oder Verletzungen gegen die Darmspiegelung, haben Sie ab dem Alter von 55 Jahren nur noch alle zwei Jahre Anspruch auf die Durchführung des Stuhltests. In dem Jahr, in dem Ihnen kein Stuhltest von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten wird, raten wir zur Durchführung des Stuhltestes als Privatleistung.

Bis zum 22. Geburtstag werden Verhütungsmaßnahmen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Danach ist Verhütung prinzipiell selbst zu bezahlen, egal ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind.

Wir beraten Sie gerne über alle Formen der Verhütung. Auf dieser Seite beschränken wir uns jedoch auf die längerfristig wirkenden Methoden wie die intrauterinen Verhütungssysteme (Spirale, IUS) und das Hormonstäbchen, die insbesondere als Alternative zu einer Sterilisation interessant sind.

Intrauterine Verhütungssysteme (IUS)

Bei den intrauterinen Verhütungssystemen unterscheiden wir zwei grundsätzlich verschiedene Typen: kupferenthaltende und hormonenthaltende.

Die Einlage findet nach ausführlicher Beratung und Aufklärung in unserer Praxis statt. In vielen Fällen können wir die Einlage „sanft“ durchführen, dass heißt, auf das gelegentlich schmerzhafte Anklemmen des Gebärmutterhalses verzichten.

Wenn Sie Angst vor dem Einsetzen haben, bietet Ihnen unser Anästhesist Herr Ferenc Kozanak eine kostenpflichtige kurze Maskennarkose an, so dass die Einlage für Sie völlig schmerzfrei sein wird.

Die kupferenthaltenden Typen sind die klassischen Kupferspiralen, die Kupferkette und der Kupfer­perlen-Ball. Diese bieten alle recht hohen Empfängnis­schutz für die Dauer von bis zu fünf Jahren. Vorteile sind insbesondere das „Nicht-dran-denken-müssen“ und das Fehlen von hormon­bedingten Neben­wirkungen. Gelegentlich führen diese IUS zu verstärkten und verlängerten Perioden­blutungen. Sie sind bei korrekter Auswahl auch für Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben.

Die hormonenthaltenden Typen gewähren einen sehr hohen Verhütungsschutz. Der alleinige Hormonanteil ist ein Gelbkörperhormon (Levonorgestrel-LNG), das fast vollständig von der Gebärmutterschleimhaut aufgenommen wird und dort seine Wirkung entfaltet. Der kontinuierliche Einfluss des Gelbkörperhormons führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut sehr flach bleibt. Bei den meisten Frauen wird die Periode wesentlich kürzer und schwächer, bei einigen bleibt sie vollständig aus. Nachteilig sind gelegentlich auftretende Dauerblutungen in den ersten Monaten nach der Einlage, die allerdings fast immer ohne Therapie auch wieder aufhören. Sehr selten treten Stimmungsschwankungen auf, so dass wir Frauen die zu Depressionen neigen, von der Hormonspirale eher abraten. Auch die Hormonspiralen sind bei korrekter Auswahl ebenfalls für Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben. Sie gibt es in drei Varianten:

  • Mirena®: seit 1991 erhätlich, Liegedauer 5 Jahre, Größe 32 x 32 mm, enthält 52 mg LNG, Blutungsfreiheitsrate 20% der Anwenderinnen
  • Jaydess®: seit 2014 erhältlich, Liegedauer 3 Jahre, Größe 30 x 28 mm, enthält 13,5 mg LNG, Blutungsfreiheitsrate 11,6% der Anwenderinnen
  • Kyleena®: seit 2017 erhältlich, Liegedauer 5 Jahre, Größe 30 x 28 mm, enthält 19,5 mg LNG, Blutungsfreiheitsrate 22,6% der Anwenderinnen

Hormonstäbchen: Implanon®

Das Hormonstäbchen Implanon® schützt für die Dauer von drei Jahren zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Dieses vier Zentimeter lange und zwei Millimeter breite Stäbchen wird in lokaler Betäubung an der Innenseite eines Oberarms direkt unter die Haut eingelegt. Durch die kontinuierliche Abgabe eines Gelbkörperhormons wird der Eisprung verlässlich unterdrückt. Jedoch ist diese Methode weniger angebracht bei Frauen, die zu Akne oder Haarausfall neigen oder die immer wieder auch bei verschiedensten Pillen mit Zwischenblutungen Probleme hatten. Wählt der Frauenarzt allerdings die geeigneten Patientinnen gut aus, ist die Zufriedenheit mit dem Hormonstäbchen hoch. Ferner ist es eine Verhütungsalternative für Frauen, die Angst vor der Spiraleneinlage bzw. dem Fremdkörper in der Gebärmutter haben.

Sterilisation

Die Sterilisation ist eine endgültige, nur selten erfolgreich wieder rückgängig zu machende Form der Empfängnisverhütung und kommt daher nur für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung in Betracht. Im Rahmen einer Bauchspiegelung, die in Vollnarkose durchgeführt wird, werden hierbei die Eileiter mit Hilfe von elektrischem Strom undurchgängig gemacht. Komplikationsraten und postoperative Beschwerden sind im allgemeinen sehr gering. Seit 2004 ist die Sterilisation aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen worden, so dass es sich in der Regel um eine privat zu zahlende Leistung handelt. Die Sterilisation wird von allen Frauenkliniken ambulant durchgeführt.